Round-Up zu den großen Wettkämpfen der vergangenen Wochen
GTWS – Tepec Trail
Am 29. Juni 2025 feierte der Tepec Trail in Huasca de Ocampo, Hidalgo, Mexiko, einen packenden Auftritt als erster lateinamerikanischer Stopp der Golden Trail World Series (GTWS). Auf der anspruchsvollen 34 km-Strecke mit etwa 1 850 m Anstieg in 2 200 – 2 800 m Höhe erlebten die Zuschauer glatte, wenngleich stellenweise matschige Passagen nach Regen – was den technischen Anspruch erhöhte.
Herrenrennen
Ein Dreikampf hielt das Rennen bis zur Ziellinie offen:
- Elhousine Elazzaoui (Marokko, NNormal) setzte sich im Schlusssprint durch und gewann in 3:00:01. Es war sein dritter Sieg im Jahr nach Zegama und Broken Arrow.
- Patrick Kipngeno (Kenia, Run2gether) folgte mit nur 10 Sekunden Rückstand in 3:00:11.
- Philemon Kiriago (Kenia, Run2gether) komplettierte das Podium in 3:00:23.
Fast drei Minuten später erreichte Roberto Delorenzi aus der Schweiz den 4. Platz in 3:14:07, gefolgt von Tepec-Heimkehrer Eder Belmont auf Rang 5 in 3:23:17.
Damenrennen
Auch das Damenfeld bot starke Leistungen:
- Lauren Gregory (USA, Nike Trail) feierte ihren ersten Saisonsieg in 3:26:28, nachdem sie im Finale an der Spitze vorbeigezogen war .
- Joyce Njeru (Kenia, Run2gether) landete in 3:31:10 auf Rang 2, knapp fünf Minuten hinter Gregory.
- Mădălina Florea (Rumänien, Scott) wurde Dritte mit 3:47:12.
Bemerkenswert: Unter den Top 10 der Frauen lagen drei Athletinnen aus Mexiko – Carmen Trinidad Ramiro, Reyna Isela Rivera und Josefina Pérez – was die starke lokale Beteiligung zeigte .
Der Kurs führte durch das „magische“ Huasca de Ocampo mit abwechslungsreichen Landschaften – von Pinienwäldern bis zu trockenen, von Obsidian geprägten Hängen – was dem Rennen seine besondere Atmosphäre verlieh. Technisch anspruchsvolle, nasse Abschnitte forderten die Athlet bis zum Schluss – und Elazzaoui bewies erneut seine Stärken im Trail-Sprint. Eine beeindruckende Premiere in Mexiko: Der Tepec Trail stellte Athlet:innen und Zuschauer:innen gleichermaßen auf die Probe. Mit einem taktisch-intensiven Triplé im Herrenfeld und einer starken US-Leistung bei den Frauen wird deutlich, wie hoch das Niveau der GTWS ist.
Verletzungspause bei Mitfavoritin Alonso
Nur wenige Tage später kam die Nachricht, dass sich Sarah Alonso, bislang Zweitplatzierte der GTWS-Gesamtwertung, bei einem Kuh-Zwischenfall verletzt hat – dabei brach sie sich die sechste Rippe. Sie wird in den kommenden Wochen nicht starten, darunter weder beim OCC noch in Österreich im Pitztal, hofft aber auf Rückkehr rechtzeitig zur WM und dem Finale der Golden Trail World Series .
Mehr Informationen , Ergebnisliste
Hardrock 100
Der Hardrock 100 gehört zu den prestigeträchtigsten und zugleich brutalsten Ultratrailrennen der Welt. Auf 102 Meilen (164 Kilometer) mit über 10.000 Höhenmetern fordert das Rennen in den hochalpinen San Juan Mountains alles von den Athletinnen und Athleten. Auch 2025 wurde das Rennen seinem Ruf gerecht – schwierige Bedingungen, herausragende Leistungen und ein tragischer Zwischenfall prägten die diesjährige Ausgabe.
Rekorde, Comebacks und ein starkes deutsches Podium
Schon der Blick auf die Startliste versprach Hochspannung: Mit dabei waren der Vorjahressieger und Rekordhalter Ludovic Pommeret, Frankreichs Spitzenläufer Mathieu Blanchard, der charismatische US-Amerikaner Zach Miller, sowie auf der Damenseite Katharina Hartmuth aus Deutschland und eine der stärksten Ultraläuferinnen der Welt, Katie Schide.
Und die beiden Topfavoriten wurden ihrer Rolle gerecht: Katie Schide zeigte ein dominantes Rennen, lief mit einer Zeit von 25:50 Stunden nicht nur einen neuen Streckenrekord, sondern wurde auch Gesamtsechste – nur wenige Minuten hinter Zach Miller. Damit unterstrich sie eindrucksvoll ihre Ausnahmestellung in der Szene.
Katharina Hartmuth sicherte sich erneut den dritten Platz – wie schon im Vorjahr. Katharina zeigte erneut eine starke Performance, musste im letzten Viertel jedoch wegen Sehstörungen das Tempo drastisch drosseln und verlor viel Zeit. Hartmuth kennt diese Schwäche bereits aus dem Vorjahr – eine bestimmte Passage scheint sich als persönlicher „Blindspot“ zu entpuppen. Dennoch kämpfte sie sich ins Ziel und hielt die Konkurrenz in Schach. Am Schluss war sie 8 Minuten vor Amber Weibel im Zielstein.
Frauen – Top 5 Hardrock 100 2025
- Katie Schide (USA) – 25:50 h (neuer Streckenrekord)
- Manon Bohard Cailler (Frankreich) – 28:36 h
- Katharina Hartmuth (Deutschland) – 32:39 h
- Amber Weibel (USA) – 32:47 h
- Stephanie Case (Kanada) – 32:53 h
Französische Dominanz bei den Männern
Das Rennen der Männer war bis Meile 30 ein offener Vierkampf – mit Pommeret, Blanchard, Grangier und dem US-Amerikaner Zach Miller. Dann zog der Franzose Ludovic Pommeret davon – und ließ sich die Führung nicht mehr nehmen. Mit einer Zeit von 22:21 Stunden sicherte er sich zum zweiten Mal in Folge den Sieg und erzielte das fünfschnellste Finish der Hardrock-Geschichte. Kurz vor seinem 50. Geburtstag beweist Pommeret damit eindrucksvoll, dass er auch Jahrzehnte nach seinem Debüt noch zur absoluten Weltspitze gehört.
Unterstützt wurde er von einem hochkarätigen Betreuerteam mit Pacern wie Jim Walmsley und Vincent Bouillard, was ihn gerade in den hochalpinen Abschnitten zusätzlich beflügelte. Hinter ihm folgten seine Landsleute Blanchard und Grangier auf die Plätze zwei und drei – ein französisches Podium der Extraklasse.
Zach Miller, lange auf Tuchfühlung mit der Spitze, wurde durch Magenprobleme zurückgeworfen, kämpfte sich aber dennoch stark auf Rang fünf zurück – ein beachtliches Comeback nach seinem verletzungsbedingten Ausfall im Vorjahr.
Männer – Top 5 Hardrock 100 2025
- Ludovic Pommeret (Frankreich) – 22:21 h
- Mathieu Blanchard (Frankreich) – 23:44 h
- Germain Grangier (Frankreich) – 24:04 h
- David Ayala (USA) – 24:22 h
- Zach Miller (USA) – 25:49 h
Schwierige Bedingungen und ein tragischer Verlust
Der Rennverlauf wurde nicht nur von der sportlichen Klasse geprägt, sondern auch von herausfordernden Bedingungen: Bereits in den frühen Morgenstunden hüllten Rauchschwaden von Waldbränden in Utah und Colorado Teile der Strecke ein. Die Luftqualität war bedenklich, die Sicht eingeschränkt.
Doch das Schwerste ereignete sich schon früh im Rennen: Die erfahrene Ultraläuferin Elaine Stypula verstarb nach einem medizinischen Notfall. Sie hatte über 100 Ultratrails absolviert, darunter Klassiker wie den Marathon des Sables, den UTMB und das legendäre Badwater 135. Die Szene verliert mit ihr eine passionierte und geschätzte Athletin.
Sky Running EM 2025: Italien, Spanien und Schweden dominieren
Vom 3. bis 5. Juli 2025 traten 29 Nationen in den Sky‑Racing‑Disziplinen VERTICAL, SKY und SKYULTRA in Corteno Golgi und Aprica gegeneinander an. Erwartungsgemäß sicherten sich Italien, Spanien und Schweden die Spitzenplätze im Nationenranking.
Disziplin‑Sieger im Überblick
Vertical (Aprica Vertical, 4,5 km / +960 m)
Männer
- Daniel Thedy (ITA)
- Stian Angermund (NOR)
- Jonatan Arobes (ESP)
Frauen
- Benedetta Broggi (ITA)
- Paola Stampanoni (SUI)
- Onditz Iturbe (ESP)
Sky (Half SkyMarathon, 23 km / +1 864 m)
Männer
- Fabian Venero (ESP)
- Martin Nilsson (SWE)
- Lucien Mermillon (FRA)
Frauen
- Anastasiia Rubtsova (AIN)
- Agnes Josefsson (SWE)
- Corinna Ghirardi (ITA)
SkyUltra (SkyMarathon, 42 km / +2 700 m)
Männer
- Cristian Minoggio (ITA)
- Luca Arrigoni (ITA)
- Dimas Pereira (ESP)
Frauen
- Shangave Balendran (NOR)
- Ioana Amariei (ROU)
- Roberta Jacquin (ITA)
Teilnahme und Nationen‑Ranglisten
Insgesamt stellten 29 Länder Teams in den drei Disziplinen.
- Das Österreichische Team belegte im Gesamt‑Nationenranking Rang 6 .
- Die Schweiz sticht besonders durch das starke Ergebnis im Vertical, Silber durch Paola Stampanoni, hervor und landete auf Rang 13 .
- Deutschland erreichte Rang 17 im Nationen‑Ranking .
Paola Stampanoni konnte mit ihrer Silbermedaille im Vertical hervorstechen und trug entscheidend zur Platzierung der Schweiz bei.
