Round-Up zu den Wettkämpfen der UTMB Woche
Die UTMB World Series Finals 2025 wurden Ende August in Chamonix (Frankreich), Courmayeur (Italien) und Orsières (Schweiz) ausgetragen. Die prestigeträchtigsten Distanzen – UTMB (ca. 174 km, 9900 hm), CCC (ca. 101 km, 6050 hm) und OCC (ca. 57 km, 3500 hm) – bildeten das Herzstück der Wettkämpfe. Ergänzt werden diese durch den Teamevent PTL (ca. 313 km, 25000 hm) , den technisch anspruchsvollen TDS (ca. 150 km, 9300 hm) und den ETC (ca. 15 km, 1200 hm) und diversen Jugendläufen.
🏅OCC
Der OCC ist das kürzeste der drei Finalrennen mit ca. 57km und 3500hm, aber auch das schnellste. Viele Eliteläufer nutzten dieses Rennen als Vorbereitung auf die WM. Zusätzlich stehen hier auch viele Läufer aus der Trailmarathondistanz an der Startlinie.
Das Frauen-Rennen
Bei den Frauen entwickelte sich ein ebenso spannender Verlauf. Miao Yao (China), die Titelverteidigerin, begann stark und hielt das Tempo, gefolgt von Joyline Chepngeno (Kenia) und Judith Wyder (Schweiz). Auf dem langen Anstieg zum Col de Balme entbrannte ein intensiver Zweikampf zwischen Yao und Chepngeno, während Wyder etwas zurückfiel. Nach einem dynamischen Wechselspiel setzte sich Chepngeno am Abstieg ab und baute ihren Vorsprung deutlich aus. Sie gewann das Rennen in 5:34:03. Miao Yao belegte in 5:35:13 den zweiten Platz, nur etwa 70 Sekunden zurück. Judith Wyder folgte als Dritte in 5:38:22.
Rosanna Buchauer nutzte dieses Rennen ebenfalls als WM-Vorbereitung und konnte mit Rang 12 einmal mehr unterstreichen, dass sie auch auf für sie kürzeren Distanzen richtig stark ist. Knapp dahinter konnte auf Rang 21 auch Kim Schreiber ein solides Rennen abliefern.
Das Männer-Rennen
Das Rennen der Männer entwickelte sich zu einem packenden Duell. Jim Walmsley (USA) setzte sich früh an die Spitze, gemeinsam mit Petter Engdahl (Schweden) und Sam Hendry (Kanada). Der entscheidende Vorsprung entstand beim langen Aufstieg zum Col de Balme, wo Walmsley die Spitze übernahm und mit gut einer Minute Vorsprung den höchsten Punkt erreichte. Cristian Minoggio (Italien) riskierte auf dem folgenden Abstieg viel, überholte zwischenzeitlich Walmsley und übernahm sogar die Führung. Im Zielsprint in Chamonix zeigte Walmsley indes seine Klasse, zog auf den letzten Kilometern noch einmal an und siegte schließlich in 5:00:35, nur 20 Sekunden vor Minoggio, der in 5:00:55 folgte. Den dritten Platz sicherte sich Andrzej Witek (Polen) mit 5:04:08.
Hans Peter Innerhofer hatte einen harten Tag auf den Trails, konnte aber mit Rang 36 gut mithalten und einen soliden Wettkampf abliefern.
- Frauen
- 🥇 Joyline Chepngeno (KEN)
- 🥈 Miao Yao (CHN)
- 🥉 Judith Wyder (SUI)
- Männer
- 🥇Jim Walmsley (USA)
- 🥈 Christian Minoggio (ITA)
- 🥉 Andrzej Witek (POL)
🏅 CCC
Die 100-Kilometer-Distanz überzeugte durch ein sehr stark besetztes Starterfeld – viele Läufer*innen wählten dieses Rennen (und den OCC), um sich auf die Weltmeisterschaften im September vorzubereiten.
Das Frauen-Rennen
Im Frauenrennen entwickelte sich ein packender Zweikampf: Martyna Młynarczyk (Polen) überholte Sylvia Nordskar (Norwegen) kurz vor dem Ziel und gewann mit 11:41:55. Ein Rennen, das knapp bis zum Schluss blieb – nur 18 Sekunden trennten die Siegerin und den zweiten Platz. Nur wenige Sekunden dahinter wurde Anna Tarasove (Spanien) dritte und verdrängte Blandine L’Hirondel noch auf Platz 4.
Die Vorjahressiegerin Toni McCann hielt sich lange in den Top3 bis ein Sturz sie zum DNF zwang.
Aus deutscher Sicht konnte sich Lotti Brinks als 6 in Szene setzen.
Das Männer-Rennen
Bei den Männern setzte sich der Italiener Francesco Puppi in einem explosiven letzten Renndrittel durch, nachdem er bei Champex-Lac das Tempo forcierte. Mit 10:06:02 erzielte er die zweitschnellste Zeit in der Geschichte dieses Rennens. Der am Anfang in den Top3 laufende Andreas Reiterer musste leider etwas zurückstecken und wurde 11ter. Kurz hinter ihm wusste Andreas Rieder wieder mit einem Top Ergebnis auf Rang 16 ein Ausrufezeichen zu setzen. Wie beim letzten Antreten, holte er mit Fortdauer der Rennens immer weiter auf und diese Taktik lässt großes auf den 100Meilen erhoffen.
Frauen
🥇 Martyna MLYNARCZYK (POL)
🥈 Sylvia NORDSKAR (NOR)
🥉 Anna TARASOVA (ESP)
Männer
🥇 Francesco Puppi (ITA)
🥈 David Sinclair (USA)
🥉 Drew Holmen (USA)
Ergebnisliste | Informationen
🏅UTMB
Der längste der als Finals geführten Läufe führte die Läuferinnen und Läufer rund um das Mont-Blanc-Massiv (The whole loop). Aufgrund extrem widriger Wetterbedingungen – Regen, Schnee, Kälte und starker Wind – wurde der Kurs unterwegs teilweise angepasst und zeitweise verkürzt.
Ab dem morgen besserte sich das Wetter und ließ schnelle Zeiten zu.
Das Frauen-Rennen
Bei den Frauen setzte Ruth Croft (Neuseeland) eine bemerkenswerte Performance in einem kräftezehrenden Rennen – sie wurde Erste in 22:56:23. Damit schrieb sie Geschichte als erste Frau, die alle drei UTMB-Series-Finalrennen (OCC, CCC und UTMB) gewonnen hat. Hinter ihre konnte sich Camille Bruyas (Frankreich) festsetzen und sich Platz zwei vor der wieder immer stärker werdenden Katharina Hartmuth (Deutschland). Die lange führende Courtney Dauwalter (USA) hatte einen harten Tag und konnte sich nach einem desaströsen letzten Renndrittel noch Rang 10 sichern.
Claudia Rossegger war lange in den Top 20 unterwegs, musste aber mit Knieproblemen die Segel streichen und fokussiert sich nun ganz auf die Regeneration für die WM.
Das Männer-Rennen
Der Rennverlauf zu Beginn war erneut von hoher Geschwindigkeit geprägt. Die schlechten Wetterverhältnisse forderten aber von vielen Läufern früh Tribut. Bereits vor Courmayeur musste Francois D’haene das Rennen beenden. Somit ist er nach 4 Siegen zum ersten Mal beim UTMB an der Startlinie gestanden ohne zu gewinnen. Ganz anders entwickelte sich der Tag für den Briten Tom Evans (Großbritannien) und Ben Dhiman (USA). Sowohl Evans als auch Dhiman hatten ihre bisherigen Versuche mit DNFs beenden müssen und feierten so ihre Premierenzielankünfte. Dabei war Evans mit 19:18:58 auch pfeilschnell. Dahinter konnte Josh Wade (Großbritannien) das Podium komplettieren und die britische Dominanz lässt sich vielleicht ein wenig mit dem gewohnten Wetter erklären.
Eine Legende des Sports, Ludovic Pommeret, arbeitete sich erneut Stück für Stück nach vorne und lief auf Platz 6 in Chamonix ein.
Frauen
🥇 Ruth Croft (NZL)
🥈 Camille Bruyas (FRA)
🥉 Katharina Hartmuth (GER)
Männer
🥇 Tom Evans (GBR)
🥈 Ben Dhiman (USA)
🥉 Josh Wade (GBR)
Ergebnisliste | Informationen
🏅 PTL
Der PTL (La Petite Trotte à Léon) ist eine außergewöhnliche Team-Ultra-Trail-Herausforderung im Rahmen der UTMB-Woche. Die Strecke umfasst rund 300 km mit einem extremen Höhengewinn von etwa 25 000 m. Das Rennen beginnt und endet in Chamonix und führt durch abgelegene, technisch anspruchsvolle Hochgebirgsregionen, überwiegend ohne Markierung – Orientierung per GPS und Karte sind entscheidend. Die Teilnahme erfolgt im Zweier- oder Dreierteam.
Die letztjährigen Schnellsten Jules-Henri GABIOUD und Candide GABIOUD aus der Schweiz lieferten dieses Jahr ihr Meisterstück ab. Letztes Jahr noch mit 98 Stunden und nur ein „paar“ Stunden vor Florian Grasel und Tom Wagner im Ziel, ist ihre 2025er Endzeit mit 78:00:05 und einem Vorsprung von 20 Stunden von einem anderen Stern.
Gesamt
🥇 AlpsXperience (SUI)
🥈 Les Volatiles (SUI)
🥉 Petits Trotteurs de Llandudno (RSA / NL)
🏅 ETC
Der ETC (Experience Trail Courmayeur) ist die kürzeste, aber nicht minder anspruchsvolle Strecke im Rahmen der UTMB-Woche 2025.
Der ETC 2025 bot ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen von Beginn an. Im Männerfeld setzte sich Alain Santamaria Blanco (Spanien) früh an die Spitze und verteidigte das Tempo bis ins Ziel souverän. Hinter ihm sprintete Cesare Maestri (Italien) auf Platz 2, dicht gefolgt von Maximilien Drion (Belgien) auf Platz 3.
Im Frauenrennen entwickelte sich ebenfalls ein enges Duell um den Sieg. Mădălina Florea (Rumänien) sicherte sich mit konstanter Laufstärke und kluger Renneinteilung die Spitze. María Fuentes (Spanien) folgte als Zweite, knapp hinter ihr Naomi Lang (Großbritannien). Das Feld war dicht beieinander, was den Frauenwettkampf besonders spannend machte.
Die schnellsten Vertreter aus dem DACH Raum fanden sich auf Rang 15 – Francesco Ceschi sowie 22-24 mit Johannes Nussbaumer, Lukas Ehrle und Moritz auf der Heide.
Frauen
🥇 Madalina FLOREA(ROU)
🥈 Maria FUENTES(ESP)
🥉 Naomi LANG (GBR)
Männer
🥇 Alain Santamaria Blanco(ESP)
🥈 Cesare Maestri (ITA)
🥉 Maximilien Drion (BEL)
