Round-Up zu den Wettkämpfen der vergangenen Woche
Grossglockner Ultratrail
Der Großglockner Ultra‑Trail feierte vom 25. bis 27. Juli 2025 seine zehnte Ausgabe und stellte einmal mehr seine Bedeutung als eine der härtesten Trailrunning-Herausforderungen der Alpen unter Beweis. Die 110 km lange Hauptdistanz weist rund 6.500 höhenmeter auf, führt durch technisch anspruchsvolles Gelände mit Abschnitten oberhalb von 2.500 m und durchquert den Nationalpark Hohe Tauern: mehr als zehn Gletscher, sieben Täler und drei Bundesländer umfasst die Originalroute.
Die Jubiläumsausgabe sollte ein Trailfest der Extraklasse werden und einen würdigen Abschied für den bisherigen Organisator Hubert Resch bilden. Die Wettergötter hatten etwas anderes vorbereitet.
Trotz extremen Wetters – Sturm, Graupel und Kälte – wurde der Wettkampf gestartet, musste jedoch später abgebrochen werden, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten.
🏅GGUT 110 – Doppelsieg bei den Männern
Die Hauptdistanz GGUT 110 startete abends am 25. Juli in Kaprun. Die Strecke führte zunächst durch Nachtstunden über den Mooserboden, Kapruner Törl, Rudolfshütte und weiter über Glorer Hütte, Stockerscharte, Glocknerhaus bis zurück nach Kaprun. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen entschied die Rennleitung auf Höhe der Glorer Hütte, das Rennen abzubrechen. Mehrere Teilnehmer mussten unterkühlt behandelt werden, und die Prognose kündigte weiterhin anhaltenden Niederschlag an – Sicherheit hatte oberste Priorität.
Unter diesen Bedingungen kam es dennoch zu einem bemerkenswerten Doppelsieg: Mathias Deutschbauer (AUT) und Florian Grasel (AUT) liefen gemeinsam ins Ziel und beendeten das Rennen nach 13:54 Stunden. Beide erklärten anschließend, dass der Rennabbruch unter den Wetterbedingungen die einzig richtige Entscheidung gewesen sei. Sie hatten unterwegs die Rennleitung angerufen und wollten mitteilen, dass Abbruch angebracht ist und erfuhren dabei, dass das Rennen für alle Teilnehmer ab Rang 9 bereits abgebrochen ist. Da sie aber bereits nach dem Glocknerhaus waren, durften sie den Wettkampf finishen. Da die Umstände grenzwertig waren, liefen sie auch lange Zeit gemeinsam und beschlossen, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen, gemeinsam bis ins Ziel zu laufen.
Bei den Frauen erreichte niemand die Ziellinie vor dem Abbruch. Bis zum Abbruch war Miria Meinheit aus Deutschland in Führung vor Christina Kirk und Chrissi Steurer.
- Frauen / Stand Glocknerhaus
- 🥇 Miria Meinheit (GER)
- 🥈 Christina Kirk (AUT)
- 🥉 Chrissi Steurer (AUT)
- Männer
- 🥇 Florian Grasel, Mathias Deutschbauer(AUT, AUT)
- 🥉 Hannes Pörnbacher (ITA)
🏅 GWT – Weissee Gletscherwelt Trail – 37km
Schon am Freitag, dem 25. Juli, wurde der Weissee Gletscherwelt Trail (ca. 37 km, 1.500 m ↑ und !2.200↓) bei deutlich besserem Wetter ausgetragen. Die Strecke forderte technisch versierte Läufer durch alpine Trails mit Blick auf Gipfel und Gletscher. Die Besonderheit dieser Strecke sind die beinahe 2200hm Downhill, die ab mitte des Wettkampfs die Oberschenkel richtig fordern.
Bei den Männer dominierte Hans‑Peter Innerhofer (AUT) in beeindruckenden 3:26:05 Stunden. Auf Platz zwei folgte der Norweger Aasmund Kjøllmoen Steien in 3:32:48, gefolgt von Falk Fischer (GER) in 3:35:41.
Bei den Frauen war die Norwegerin Mari Wetterhus (NOR) mit 4:10:18 Stunden nicht zu schlagen. Zweite wurde Tanja Kühn (GER) in 4:18:34, Dritte Clara Carste (GER) in 4:35:29.
- 🥇 Hans-Peter Innerhofer (AUT)
- 🥈 Aasmund Kjøllmoen Steien (NOR)
- 🥉 Falk Fischer (GER)
- 🥇 Mari Wetterhus (NOR)
- 🥈 Tanja Kühn (GER)
- 🥉 Clara Carste (GER)
🏅 Die anderen Distanzen?
Ja die anderen Distanzen haben keine Ergebnislisten – aber ein positives Ergebnis – es gab einige Unterkühlungen, aber es konnten alle Teilnehmer:innen sicher vom Berg gebracht werden.
Tatra Skymarathon – Skyrunning Worldseries
Der Tatra Skymarathon 2025 fand am 26. Juli 2025 rund um das polnische Zakopane im Herzen der Tatra-Berge statt. Eine äußerst anspruchsvolle Strecke von 45 km mit etwa 3 300 bis 3 350 m Höhengewinn über technische Trails, knackige Anstiege und alpine Passagen bis hinauf auf über 2100 m. Als Teil der Skyrunner World Series zählt der Lauf zu den technisch herausforderndsten und beeindruckendsten Skyrunning-Events Europas.
Besonders erwähnt werden muss das variable Wetter – dichte Wolken und wechselnde Bedingungen setzten den Athletinnen und Athleten zu und veränderten den Rennverlauf und die Rennlänge. Trotz dieser Widrigkeiten wurde der Wettkampf offiziell gewertet und in die Serienwertung aufgenommen.
🏅Tatra Skymarathon
Der Schwede Martin Nilsson war bei den Männern das Maß aller Dinge und konnte bereits beim ersten Anstieg die Führung übernehmen. Die dahinterliegenden Damien Humbert, Luca del Pero und Krzystof Bodurka kämpften hart, mussten den Schweden aber ziehen lassen. Beim letzten gewerteten Checkpoint war Nilsson 5 Minuten in Führung. Dahinter konnte Luca del Pero, zwischenzeitlich bereits vom Podium gefallen, sich wieder auf Rang 2 vorkämpfen. Das Podium komplett machte Humbert, der 6 Minuten hinter dem Sieger den Checkpoint passierte.
Top 3 Männer:
- 🥇 Martin Nilsson(SWE)
- 🥈 Luca del Pero (ITA)
- 🥉 Damien Humbert (FRA)
Das Rennen der Frauen war von Anfang bis Ende spannend. Im ersten Anstieg erlebten die Live-Zuschauer einen erbitterten Kampf zwischen den drei Führenden: Elena Karanfiloska aus Mazedonien und den Rumäninnen Denisa Dragomir und Madalina Amariei . Kurz vor dem letzten Kontrollpunkt bei Kilometer 23,9 setzten sich die Rumäninnen ab. Mădălina Amariei und Denisa Dragomir kamen beim letzten Checkpoint (23,9km) zeitgleich durch, doch die Jury entschied zugunsten von Amariei, die so den Sieg erhielt. Dritte wurde Elena Karanfiloska, mit einem kleinen Rückstand von zwei Minuten auf die beiden Rumäninnen.
Top 3 Frauen:
- 🥇 Mădălina Amariei (ROU)
- 🥈 Denisa Dragomir (ROU)
- 🥉 Elena Karanfiloska(MKD)
Speedgoat Mountain Races by UTMB
Das Speedgoat Mountain Races by UTMB fand am 25. Juli 2025 im Snowbird Resort in Little Cottonwood Canyon (Utah, USA) statt. Der Klassiker bietet auf 50 km rund 3.660 hm. Ergänzt wurde das Hauptrennen durch Distanzen über 28 km und 10 km, die ebenfalls technisch anspruchsvolle Abschnitte und alpine Abschnitte boten. Die Austragung auf über 2.300 m Höhe macht den Speedgoat besonders anspruchsvoll.
🏅50k – Hauptlauf
Der Höhepunkt des Rennwochenendes – der 50 km Speedgoat‑Lauf – begann am 26. Juli und führte über herausfordernde, technisch anspruchsvolle Trails, inklusive Aufstieg zum Hidden Peak. Ein packender Zweikampf entschied das Rennen im Finale: Ryan Becker (USA) siegte mit 5:17:26, nur sechs Sekunden vor dem agilen Erik Sorenson (USA) mit 5:17:32. Anthony Williams (USA) sicherte Platz drei in 5:20:08. Die Frauenkonkurrenz sah eine neue Bestmarke: Jennifer Lichter (USA) durchbrach erstmals die Sechs-Stunden-Grenze und gewann in 5:54:45 – Rekordzeit bei Speedgoat. Emma Cook‑Clarke (CAN) folgte in 6:01:05, Grayson Murphy (USA) belegte den dritten Podiumsplatz mit 6:02:36.
- 🏅 Top 3 Männer
- 🥇 Ryan Becker (USA)
- 🥈 Erik Sorenson (USA)
- 🥉 Anthony Williams (USA)
- 🏅 Top 3 Frauen
- 🥇 Jennifer Lichter (USA)
- 🥈 Emma Cook‑Clarke (CAN)
- 🥉 Grayson Murphy (USA)
WMRA – GIIR DI MONT
Der Giir di Mont 2025 fand in Premana, Italien statt und zählt zu den klassischen Skyrunning-Events. Die Strecke führt über rund 32 Kilometer mit circa 2 400 Metern Aufstieg und zeichnet sich durch anspruchsvolles Gelände, zahlreiche alpine Weiden („alpeggi“) sowie eine spektakuläre Atmosphäre dank der begeisterten Zuschauer entlang der Route aus. Besonders prägnant ist der berühmte „Abbraccio di Premana“ – das stürmische Anfeuern durch Bewohner in den 12 Almas, das den Läuferinnen und Läufern einen emotionalen Schub verleiht.
🏅Uphill (9 km, 1 040 m ↑)
Der Uphill war Teil des Mountain Running World Cups und der italienischen Berglauf-Meisterschaften. Bei schwierigen Wetterverhältnissen mit Regen setzte sich ein dominantes kenianisches Männerfeld durch. Dabei stellte das österreichisch/kenianische Team von Run2gether die Topplätze.
Im Männerfeld lagen die Top 5 innerhalb einer Minute, was die hohe Leistungsdichte verdeutlichte. Bei den Frauen setzte sich Scout Adkin in einem packenden Finale knapp gegen Francesca Ghelfi durch – Andrea Mayr komplettierte als erfahrene Uphill-Spezialistin das Podium. Mit ihr ist auch dieses Jahr zu rechnen.
- 🏅 Top 3 Männer
- 🥇 Richard Omaya Atuya (KEN, Run2gether) – 39:49
- 🥈 Philemon Ombogo Kiriago (KEN, Run2gether) – 40:07
- 🥉 Paul Machoka (KEN, Atletica Saluzzo) – 40:17
- 🏅 Top 3 Frauen
- 🥇 Scout Adkin (GBR) – 47:52
- 🥈 Francesca Ghelfi (ITA) – 47:58
- 🥉 Andrea Mayr (AUT) – 48:31
🏅Skyrace (32 km, 2400 m ↑)
Am Tag nach dem Uphill-Rennen startete die klassische Skyrace-Distanz über 32 km mit drei großen Anstiegen. Die Knackpunkte der Strecke sind die drei großen Anstiege. Der erste führt nach 5 km Lauf zur Alpe Chiarino, gefolgt von den Hütten der Alpe Barconcelli.
Der zweite Anstieg, der nach einem flacheren Talabschnitt und einem 4 km langen Abschnitt der alten Militärstraße folgt, ist der größte und führt die Läufer hinauf zur Bocchetta di Larecc (2063 m). Dabei werden auf etwas mehr als 3 km 800 Höhenmeter überwunden. Traditionell versammelt sich hier eine große Menschenmenge, um die Läufer auf den letzten 600 m dieses Anstiegs anzufeuern.
Der Schlussanstieg ist der letzte und längste. Der erste Teil ist der härteste: Er beginnt bei den Hütten von Domant und führt dann durch Pianch hinauf zur Alpe Premaniga. Anschließend wird es flacher und führt zur Alpe Solino. Danach wartet noch der lange Abstieg zurück nach Premana.
Im Frauenfeld triumphierte Valentine Jepkoech Rutto (KEN) in beeindruckenden 3:58:27 und verbesserte damit das Streckenrekordniveau. Roberta Jacquin (ITA) belegte in 4:07:54 Rang zwei, gefolgt von Martina Cumerlato (ITA) mit 4:08:45 auf Platz drei. Die Dominanz von Rutto war über die gesamte Strecke klar erkennbar.
Im Männerfeld setzte sich Davide Magnini (ITA) frühzeitig ab und sicherte sich in 3:14:03 den Sieg. Stian Angermund (NOR) lief knapp dahinter in 3:15:35 auf Platz zwei und Mattia Tanara (ITA) folgte mit 3:18:33 auf Rang drei.
- 🏅 Top 3 Männer
- 🥇 Davide Magnini (ITA) 3:14:04
- 🥈 Stian Angermund (NOR) 3:15:35
- 🥉 Mattia Tanara (ITA) 3:18:34
- 🏅 Top 3 Frauen
- 🥇 Valentine Jepkoech Rutto (KEN) 3:58:28
- 🥈 Roberta Jacquin (ITA) 4:07:45
- 🥉 Martina Cumerlato (ITA) 4:08:47
