Round-Up zu den Wettkämpfen der vergangenen Woche
🏅Pitz Alpine Glacier Trail
Der Pitz Alpine Glacier Trail feierte vom 1 August. bis 3. August 2025 seine dreizehnte Ausgabe. Ergänzend zu den PAGT-Strecken zwischen 15 und 105 Kilometern kam 2025 das erste Mal die Golden Trail World Series (GTWS) ins Pitztal und auf einer 23 km langen Strecke mit 1700 hm sollten sich die Schnellsten messen.
Wie in den letzten Wochen immer wieder, war auch hier das Wetter nicht auf der sunny side und so hatte der Regen der vorangegangenen Woche die Trails schon sehr weich gemacht.
Diese Verhältnisse und die Wetterprognosen führten zu veränderten Streckenführungen bei beinahe allen Strecken.
Am ersten Tag, pünktlich zum Start der P105, P90 und P60 hat der Himmel seine Schleusen wieder geöffnet und bis drei Uhr morgens ging es für die Langdistanzen durch das Nass. Erst später konnten die Teilnehmer:innen eine Regenpause geniessen, bevor es am Vormittag, pünktlich zu den Starts der P30 und P15 wieder stark regnete.
Bei den verschiedenen Distanzen waren durchaus schnelle Athleten aus dem DACH-Raum am Start. So konnten Sven Koch, Ida-Sophie Hegemann, André Purschke und Maria Purschke ihre jeweiligen Strecken gewinnen. Einen österreichischen Doppelsieg feierten Michaela Portenkirchner und Isabell Speer. Durch die vielen verschiedenen Strecken und den momentan gedrängten Rennkalender war die Dichte in den verschiedenen Bewerben überschaubar.
🏅Golden Trail World Series
Das Elite Rennen der Golden Trail World Series war trotz der Abwesenheit einiger Topstars gut besetzt.
Nur 5 Minuten vor dem Start wurde auch hier die Strecke gekürzt und anstelle der 23 km mit 1700 Höhenmetern wurden die höchstgelegenen Kilometer und einige Höhenmeter rausgeschnitten. Geblieben ist ein Kurs mit etwas über 1000 hm und knapp unter 20 km. Dieser bestand aus einer relativ flachen Startrunde (ca. 150hm), einer intensiven Vertical-Style Runde und der Startrunde in gegenläufiger Richtung.
Auf den ersten 5 km mit 150 Höhenmetern konnten alle Teilnehmer die eine hohe Grundgeschwindigkeit haben sich vorne positionieren. Danach folgte ein 700 m steiler Singletrail hoch zum Riffelsee, der sowohl technisch als auch vom Untergrund sehr anspruchsvoll war. Nach einer Runde rund um den See (und ohne dem dort geplanten Aufstieg) ging es wieder den direkten Weg nach unten nach Mandarfen. Dieser richtig steile Downhill auf schlüpfrigem Untergrund war von allen Zuschauern mit Spannung erwartet worden.
Abschließend noch knapp 5 km auf Schotter bevor es durch den Zielbogen ging.
Das Frauen-Rennen
Bereits auf den ersten Kilometern setzten sich die im flachen favorisierten Kenianerinnen vor Naomi Lang und Malen Osa an die Spitze. Naomi Lang konnte im Anstieg zum Riffelsee aufschließen und danach auch überholen. Die Abstände, auch nach dem großen Uphill blieben knapp.
Am höchsten Punkt war die Frauenspitze noch knapp vor den Männern, die aber rund um den See den Rückstand wettmachten.
Im Downhill konnte sich Naomi Lang wieder die Spitze zurück erobern und auch die führenden Männer auf Abstand halten.


Auf der Schlussrunde verwaltete die Britin ihren Vorsprung souverän und konnte den Premierensieg im Pitztal feiern.
Malen Osa behauptete sich gegen die starke Norwegerin Andrine Benjaminsen und die Spanierin Maria Fuentes.
Erst hinter diesen 4 Läuferinnen konnten sich die im technischen Downhill schwächelnden Kenianerinnen Faith Kiplagat, Philaries Kisang und Caroline Kimutai platzieren.
Die deutsche Sarah Kistner konnte sich als 15te Frau teuer verkaufen und auch Anna-Sophie Meusburger hatte als 21ste keinen Grund zur Trauer.
Das Männer-Rennen
Vor dem Rennen wurden die teilnehmenden Italiener, Thomas Roach und einige Schweizer hoch gehandelt. Die technischen Skills und die Materialwahl der Teilnehmer aus Kenia schienen darauf hinzuweisen, dass es im mittleren, technischen Teil – vor allem im Downhill – einen Vorteil für die europäischen Teilnehmer gibt.
Nach der ersten Runde gingen die Leading Packs mit sehr engen Zeitabständen auf den Weg den steilen Aufstieg hoch zur Sunna-Alm.
Die Runde um den See brachte wieder Tempo ins Spiel und das Bild auf die Zwischenzeitlisten war eindeutig.
Von den Top7 Männern kamen 6 aus Kenia. Einzig der Amerikaner Taylor Stack konnte das Tempo der afrikanischen Teilnehmer mitgehen.
Cesare Maestri, Roberto Delorenzi und Bogdan Damian waren nicht zu sehen.
Im Downhill mixte sich das Feld der Damen und Herren endgültig durch, einige Damen mussten zur Seite springen, als die führenden der Männerhorde durch den Wald schossen.
Zur Verwunderung vieler schafften es Timothy Kibett und Samwel Kripotich, die Führung bis zum Ende des unglaublich matschigen und rutschigen Trails zu behalten und so die letzten 5km mit einer kenianischen Doppelführung zu starten.
Dahinter Taylor Stack, zwei weitere Kenianer und die am Downhill näher kommenden Pierre Galbourdin, Dominik Rolli und Thomas Roach.
Die letzten Kilometer wurden nochmal richtig spannend und mit nur 4 Sekunden Vorsprung rettete Timothy Kibett den Sieg vor Samwel Kiprotich ins Ziel. Taylor Stack wehrte im Spring einen Angriff von Michael Saoli aus Kenia ab. Die besten Europäer finden sich auf Platz 6-8 mit Pierre Galbourdin, Dominik Rolli und Thomas Roach.

Bester Deutscher wird Marc Dürr auf 19 und bester Österreicher Sebastian Falkensteiner.
Fazit: Ein Rennen unter widrigsten Umständen, eine selektive Strecke und ein dichtes Feld zeigen, wie es im Trailsport weitergehen kann.
Abgesehen von den Wetterkapriolen hat sich das Pitztal sicher bewährt und für kommende Austragungen empfohlen.

- Frauen
- 🥇 Naomi Lang (GBR)
- 🥈 Malen Osa (ESP)
- 🥉 Andrine Benjaminsen (NOR)
- Männer
- 🥇 Timothy Kibett (KEN)
- 🥈 Samwel Kiprotich (KEN)
- 🥉 Taylor Stack (USA)

🏅 Youth Skyrunning World Championships 2025
Die Youth Skyrunning World Championships 2025 fanden vom 1. bis 3. August 2025 in Fonte Cerreto am Gran Sasso im Apennin (L’Aquila, Italien) statt. Es war bereits die neunte Ausgabe des weltweiten Jugend-Skyrunning-Titelkampfs, der zum sechsten Mal in L’Aquila ausgetragen wurde. Vier Alterskategorien (Youth A bis U23, von 15 bis 23 Jahre) traten in zwei Disziplinen – VERTICAL und SKY – gegeneinander an. In beiden Disziplinen sowie in der Combined-Wertung wurden Medaillen vergeben. Der VERTICAL führte über circa 3,8 km mit rund 1 033 m Aufstieg, der SKY durch schwieriges alpines Terrain – für Youth C & U23 rund 23 km mit etwa 2 226 m, für Jugend A & B etwa 9 km mit circa 850 m Höhengewinn. Insgesamt waren 75 Medaillen im Einzel, kombiniert und als Teamwertungen zu gewinnen – darunter auch nationale Teamtitel. Etwa 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 30 Ländern vertraten ihre Nationen und lieferten spannende Rennen.
VERTICAL Race (3,8 km / ca. 1 033 m ↑)
Der Vertical-Kilometer eröffnete den Wettkampf am 1. August mit einem Mass-Start. Die kurze, steile Strecke mit über 1 000 m Aufstieg testete die Kraft und Technik der jungen Läuferinnen und Läufer. Besonders forcierte Anstiege und teils felsige Passagen machten das Rennen anspruchsvoll.
SKY Race – Youth A & B (ca. 9 km / ca. 850 m ↑)
Am 3. August starteten die Jugendkategorien A und B im SKY-Rennen über etwa 9 km mit einem vertikalen Höhengewinn von rund 850 m. Dieses Rennen wurde vor allem geprägt durch technischen Bergpfad, teils schmale Trassen und anspruchsvolle kurze Abschnitte in alpiner Umgebung.
SKY Race – Youth C & U23 (ca. 23 km / ca. 2 226 m ↑)
Das SKY-Rennen der älteren Klassen Youth C und U23 am 3. August folgte über rund 23 km mit etwa 2 226 m Aufstieg bis auf eine Höhe von knapp 2 533 m. Technisch anspruchsvolle Passagen mit teils Fixseilen und alpinem Gelände stellten hohe Anforderungen.
Erwartungsgemäß waren die Athlet:innen aus Spanien, Italien, Norwegen und Schweden dominant.
Der Österreicher Maximiliam Meusburger konnte in beiden Rennen in der Klasse der 19-20 Jährigen die Silbermedaille holen und ist in der Weltspitze angekommen. Aus deutscher Sicht schaffte Lukas Ehrle den Sprung aufs Podium und zeigt einmal mehr, dass 1000hm und 10000m Bahn sich nicht ausschließen.
🏅Fletta Trail & PizTri Vertical 2025
Die 62. Ausgabe des renommierten Mountain‑Running‑Events Fletta Trail & PizTri Vertical fand am 2. und 3. August 2025 in Malonno (Valle Camonica, IT) statt. Die Veranstaltung gilt als „klassica monumento“ der Berglauf‑Szene und bot ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Fest, Musik, Streckenpräsentationen und gastronomischen Angeboten im Dorfkern. Die Veranstaltung ist toll zelebriertes Fest für die Region.
Die beiden Rennen – der spektakuläre PizTri Vertical (ca. 3,5 km / 1000m ↑) und der als „Königsklasse“ bekannte Fletta Trail (21 km / ca. 1100 m ↑) – ziehen regelmäßig nationale und internationale Spitzenläuferinnen und Spitzenläufer an.
PizTri Vertical
Der PizTri Vertical eröffnete das Wochenende am Samstagmorgen, mit Start um etwa 09:00 Uhr in Moscio. Die ultrasteile Strecke führt über rund 1 000 Höhenmeter auf unter drei Kilometer, darunter ein 250‑Meter‑Finale mit steilem Mauerabschnitt. Die Atmosphäre am Ziel in Malga Campèl und die eindrucksvolle Kulisse machen dieses Rennen besonders reizvoll für Zuschauer und Athleten.
Andrea Mayr konnte ihre Dominanz einmal mehr unter Beweis stellen und sichert sich den Titel mit einem Vorsprung von mehr als 2 Minuten in 39:25 vor Benedetta Broggi und Gloria Chebet.
Bei den Männern sichert sich Andrea Rostan den Sieg in 33:36 vor Andrea Elia und Michael Galassi.
Fletta Trail
Am Sonntag um 09:30 Uhr erfolgte der Start des Fletta Trail – über 21 km mit rund 1 100 Meter Aufstieg. Die Strecke führt durch alpine Waldabschnitte und an Aussichtspunkten vorbei zurück nach Malonno. Der Wettbewerb bot einige spektakuläre Szenen: im Männerfeld setzte sich der Ugandische Spitzenläufer Leonard Chemutai gleich zu Beginn souverän ab und kontrollierte das Rennen bis ins Ziel. Zweiter wurde Elija Kariuki , gefolgt von Martin Nilsson. Im Frauenrennen lieferte Gloria Chebet ein beeindruckendes Comeback und setzte sich im Schlusspart durch. Zweite wurde die Tschechin Tereza Hrochova , Dritte die Siegerin des Vertical Andrea Mayr.
- Männer:
- 🥇 Gold: Leonard Chemutai (UGA) – 1 h 27 min 07 s
- 🥈 Silber: Elija Kariuki (KEN) – 1 h 27 min 45 s
- 🥉 Bronze: Martin Nilsson (SWE) – 1 h 28 min 11 s
- Frauen:
- 🥇 Gold: Gloria Chebet (KEN) – 1 h 40 min 35 s
- 🥈 Silber: Tereza Hrochova (CZE) – 1 h 41 min 32 s
- 🥉 Bronze: Andrea Mayr (AUT) – 1 h 44 min 06 s
