Österreichs zweitgrößter Ultra-Trail hinter dem Innsbruck Alpine Trail Festival verlässt Salzburg und startet ab 2026 in Fuschl. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Hintergründe sind für Veranstalter Josef Mayerhofer so einfach wie unverständlich.
Text: Klaus Molidor
Bilder: Mozart100
Mitten in der Woche der World Mountain and Trailrunning World Championships (WMTRC) in Canfranc, ist eine Meldung aus dem UTMB-Universum nahezu untergegangen: Der Mozart 100 siedelt von der Stadt Salzburg nach Fuschl am See.
Das lässt natürlich Raum für Spekulationen. Reagieren die Veranstalter damit auf die Kritik vieler Teilnehmer, die Strecke sei langweilig? Liegt es an mangelnder finanzieller Unterstützung des Tourismusverbands Salzburg? Oder gar am in Fuschl am See beheimateten Energy-Drink-Hersteller?
Mozart100-Erfinder und Veranstalter Josef Mayerhofer bringt Licht ins Dunkel und erklärt den Wechsel. „Wir mussten uns etwas überlegen, weil uns die Stadt Salzburg ab 2026 den Kapitelplatz nicht mehr zur Verfügung stellt.“ Als Alternative hatte man den Volksgarten angeboten. „Aber diese Location ist für uns nicht attraktiv, vor allem aber auch zu klein“, sagt Mayerhofer.

Warum die Stadt das Event nicht mehr unterstützt, versteht er aber nicht. „Ich kann es nicht nachvollziehen und es wurde uns gegenüber auch nicht offen kommuniziert“, sagt er. Zwar gäbe es einen Kriterienkatalog, „aber auch da wüsste ich nicht, was wir da nicht erfüllen“, sagt Mayerhofer, der auch Termine mit Bürgermeister Bernhard Auinger hatte.
Dabei hatte der Mozart100 durchaus auch positive Effekte auf Salzburg. 3000 Teilnehmer aus 72 Nationen standen etwa 2025 am Start. Das ergibt eine nicht unwesentliche Zahl an Nächtigungen. Weil man früh erkannt hat, dass man als Teil der „by UTMB“-Serie viele Sportler anlockt, die Running Stones für eine Teilnahme am Ultra Trail du Mont Blanc sammeln wollen. Andererseits ist die Stadt Salzburg nicht arm an Touristen und damit auch nicht auf ein Event wie den Mozart100 angewiesen, um Leute in die Stadt zu bringen. Kultur schlägt gerade in der Festspielstadt den Sport eben auch immer noch.
In Fuschl wiederum stehen Tourismusverband und Hotellerie dem Event aufgeschlossen gegenüber. „Und wir sind jetzt eben mit der ganzen Veranstaltung mitten in der Natur. Zudem führt die Strecke jetzt über den Schafberg, was nicht nur ein selektiver Abschnitt ist, sondern auch eine tolle Aussicht bietet.“
Red Bull hatte mit dem Umzug nach Fuschl jedenfalls nichts zu tun, bestätigt Josef Mayerhofer. „Ich glaube auch nicht, dass sie deswegen ihr Engagement in dem Sport erhöhen.“ Schaden wird es freilich nicht, dass der Lauf in dem Ort startet und endet, wo das Hauptquartier des Energy-Drink-Riesen steht.
